3 Phasen nach einer Operation
Unmittelbar nach der Entfernung eines Dünndarmabschnittes kommt es zu einer, ca. 2 Wochen dauernden Phase: einem erheblichen Flüssigkeits- und Elektrolytverlust (Hypersekretion).
Dieser Flüssigkeitsverlust muss durch Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Nährstoffzufuhr direkt in die Blutbahn ausgeglichen und kontrolliert werden.
Anschließend erfolgt die Anpassungsphase. Hier kommt es noch zu vielen Durchfällen, welche häufig mit einer Nährstoff- und Flüssigkeitssubstitution über die Vene behandelt werden muss. Gleichzeitig wird die orale Nahrungsaufnahme begonnen. Hier empfehlen wir den Beginn mit dem Zottentraining zur Regeneration der Darmzotten. Weiterhin kann die Zufuhr der oralen Rehydrationslösung oder WHO-Lösung (Rezept zur Herstellung der Lösung) Linderung bringen. Bei auftretenden Fettstühlen (Verlinkung zu Steatorrhoe unter dem Punkt „Ergänzende Erklärungen“) sollte/kann über eine Therapie mit dem Wirkstoff Pankreatin nachgedacht werden. Auch der Einsatz von MCT-Fetten kann helfen. Die Dauer der Anpassungsphase ist von Patient zu Patient unterschiedlich, in der Regel dauert diese bis zu max. 24 Monate.
Die Anpassungsphase geht schleichend in die Stabilisierungsphase über. Hier kommt es zu einem deutlichen Rückgang der Durchfälle und Fettstühle. Die Substitution von Nährstoffen und Flüssigkeiten über die Blutbahn kann in vielen Fällen langsam ausgeschlichen werden.