1. orale Ernährung
- hochkalorische (50-60 kcal/kg/d), flüssigkeitsreiche, nährstoffreiche und ballaststoffarme Kost
Ziel: leicht verdauliche Kost, leichte Vollkost
- Begrenzung der langkettigen Fette und Ersatz durch mittelkettige Fette (bis max. 50% der Energiezufuhr); ausreichende Versorgung mit essentiellen Fettsäuren
- Eiweißanteil ca. 20% der Energiezufuhr (1,5 – 2,0 g/kg/d), Milcheiweiß (Calcium!) erwünscht (Joghurt, Quark, Magerkäse)
- Vollkornbackwaren und zartes Gemüse, zunächst Beginn mit Rohpresssäften; wenn dieses konventionell nicht möglich ist zusätzlich durch nährstoffdefinierte oder chemisch definierte Formeldiäten (als Trinknahrung oder per Sonde)
- anfängliche Vitaminzusetzung (nach ausgedehnten Entfernung): oral täglich 100mg
- häufige (6-9) kleinere Mahlzeiten und anfangs nur zwischen den Mahlzeiten trinken; Alkoholkarenz
Berücksichtigung individueller Unverträglichkeiten und Wünsche
2. Sondenernährung über den Magen-Darm-Trakt( enteral)
- als Langzeiternährung empfohlen, wenn die orale Nahrungsaufnahme nicht mehr ausreichend ist
- pumpengesteuerte (meist nächtliche) Zufuhr, an den Stoffwechsel angepasste, zunächst verdünnte nährstoffdefinierte Formeldiät bzm. Oligopeptiddiät (bei >75% Dünndarmverlust)
- Errechnung des Energiegehalt, der Nährstoffzusammensetzung und der medikamentösen Nährstoffzufuhr nach den gleichen Grundsätzen wie bei der oraler Ernährung
3. Ernährung unter Umgehung des Magen- Darm-Trakts ( parenteral)
- als Langzeiternährung empfehlenswert bei stark verkürztem Restdarm nicht immer nur unter 60 cm, wenn der Ernährungszustand unzureichend ist und auch unter Sondenernährung sich der Ernährungszustand nicht verbessert oder stabilisiert hat.
- neben der parenteralen Ernährung stets versuchen gleichzeitig oral oder enteral Nahrung zuzuführen (soweit praktikabel) um die Regeneration und funktionelle Adaptation des Restdarms zu unterstützen. (Resorptionstraining).
Bei jeder Form der Nahrungszufuhr müssen das Körpergewicht, die Plasmaproteine, die Serumelektrolyte, der Flüssigkeits-, Vitamin- und Spurenelementhaushalt sowie Stuhlvolumen und Harnausscheidung regelmäßig kontrolliert und überprüft werden!