1.orale Ernährung:
- hochkalorische (50-60 kcal/kg/d), flüssigkeitsreiche (stuhl- und harnmengengerecht bilanziert), nährstoffreiche und ballaststoffarme Kost
Ziel: leicht verdauliche Kost, leicht Vollkost
- Begrenzung der LCT-Fette (Kriterium: Stuhlfett nicht > 15-20g/d) und Ersatz durch MCT-Fette (bis max. 50% der Energiezufuhr); ausreichende Versorgung mit essentiellen Fettsäuren (ca. 10-12g/d)
MCT-Kost
- Eiweißanteil ca. 20% der Energiezufuhr (1,5 – 2,0 g/kg/d), Milcheiweiß (Calcium!) erwünscht (Joghurt, Quark, Magerkäse)
- reichlich Kohlenhydrate in polymerer Form (Maltodextrin, Stärke), wichtig bei voll intaktem Kolon (s.o.); Lactose oft unverträglich
Lactosearme, -freie Kost
- Vollkornbackwaren und zartes Gemüse, zunächst Beginn mit Rohpresssäften; wenn konventionell nicht möglich
Supplementierung durch nährstoffdefinierte oder chemisch definierte Formeldiäten (als Trinknahrung oder per Sonde) und medikamentöse Substitution defizitärer Nährstoffe: Ca (1-3g/d), Mg (>400-600mg/d), Kalium, Eisen, Zink, Vitamine
- zur Elektrolyt- und Flüssigkeitssupplementierung kommerzielle Glucose-Elektrolyt-Lösungen oral
- anfängliche Vitaminsupplementierung (nach ausgedehnten Resektionen): oral täglich 100mg Ascorbinsäure, 100mg Vitamin E; parenteral täglich 1 Ampulle B-Vitaminkomplex, monatlich 30mg Retinol, 15mg Cholecalciferol, 10mg Vitamin K, 200microg Vitamin B12, 20mg Folsäure
- häufige (6-9) kleinere Mahlzeiten und anfangs nur zwischen den Mahlzeiten trinken; keine hyperosmolaren (Zucker-)Lösungen, Alkoholkarenz
bestmögliche Berücksichtigung individueller Unverträglichkeiten und Wünsche
2. gastrale / enterale Sondenernährung:
- als Langzeiternährung indiziert, wenn orale Nahrungsaufnahme nicht mehr ausreichend
- pumpengesteuerte (meist nächtliche) Zufuhr stoffwechseladaptierter, MCT-haltiger, zunächst verdünnter nährstoffdefinierter Formeldiät bzm. Oligopeptiddiät (bei >75% Dünndarmverlust)
- Kalkulation von Energiegehalt, Nährstoffzusammensetzung und medikamentöser Nährstoffsupplementierung nach gleichen Grundsätzen wie bei oraler Ernährung
3.parenterale Ernährung:
- als Langzeiternährung indiziert bei stark verkürztem Restdarm unter 60 cm, wenn Ernährungszustand unzureichend ist und auch unter Sondenernährung Ernährungszustand unbefriedigend ist / bleibt
- neben parenteralen Ernährung steter Versuch des Inganghaltens beschränkter gleichzeitiger oraler oder enteraler Nahrungszufuhr (soweit praktikabel) zwecks Anregung der Regeneration und funktioneller Adaptation des Restdarms (Resorptionstraining); gleicher Zweck: versuchsweise Supplementierung von Glutamin
bei jeder Form der Nahrungszufuhr Erfolgskontrolle durch Überwachung von Körpergewicht, Plasmaproteinen, Serumelektrolyten, Flüssigkeits-, Vitamin- und Spurenelementhaushalt sowie Stuhlvolumen und Harnausscheidung